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Erinnerungen
Das 1. Kapitel

Es ist ein seltsames Gefühl, die Treppen zum alten Proberaum hinabzusteigen. Alles ist noch wie früher. Der düstere, schmutzige Gang mit den tristen grauen Wänden. Die vier Männer halten einen Augenblick lang inne und saugen den ekelerregenden, entfernt vertrauten Gestank der immer noch total verdreckten Toilette ein.
"Meine Güte, es hat sich wirklich nichts verändert", raunt Leo Baum mit einem verträumten Lächeln.
Feierlich betrachtet Mario Kirchner das Türschloss eine Weile, ehe er den Schlüssel hineinsteckt und die Tür zu ihrem einstigen Proberaum öffnet.
Die Wucht der Erinnerungen trifft die vier Freunde mit der brachialen Gewalt eines Metallica-Songs von der Platte Kill ´Em All. Es sieht alles noch aus wie früher. Nur das Werbebanner, das in der hinteren Ecke des Raumes über dem dort aufgebauten Schlagzeug prangt, zeigt einen anderen Schriftzug.
"Wirklich nett von Betzn of Death, dass sie uns erlaubt haben, hier zu proben", meint Paul Bauer anerkennend.
Seine Kollegen nicken stumm und sehen sich mit glänzenden Augen um.
"Lasst uns erstmal kurz besprechen, wie wir das überhaupt angehen wollen", schlägt Mario vor und zerreißt den behaglichen Moment feierlicher Stille.
"Von mir aus", nickt Manuel Hase gleichgültig. "Aber lass uns in den Nebenraum gehen. Dort können wir uns noch ein bisschen ausruhen."
Seine Kollegen schmunzeln. Gemeinsam treten sie durch den Eingang in den schmalen Nebenraum, in dem sich eine verstaubte, dreckige Couch befindet, die drei Viertel des vorhandenen Platzes einnimmt. Manuel lässt sich mit einem zufriedenen Seufzen in das weiche Sofa fallen. Die Staubwolke bringt ihn kurz zum Husten.
Erwartungsvoll blickt Mario Kirchner in die Runde: "Habt ihr euch unsere alten Songs nochmal angehört, damit es heute nicht ganz so ein Fiasko wird?"
Betreten starren die drei angesprochenen Männer zu Boden.
Mario schüttelt frustriert den Kopf. "Hätt ich mir ja denken können… Welche Songs könnt ihr denn überhaupt noch? Wir werden ja sicher nicht mehr alles zusammenbekommen."
"So schwer war unser Zeug doch auch nicht. Lass uns einfach mal anfangen. Das kommt schon wieder", antwortet Manuel mit tiefenentspannter Miene.
"Außerdem erwartet sowieso keiner was von uns, oder?", merkt Leo grinsend an. "Und bei DER Werbung noch weniger!"
Interessiert beobachten Leos Bandkollegen, wie er einen dicken Pack Flyer aus seinem Rucksack zaubert.
Skeptisch starrt Mario auf die kleinen, schwarz-rot bedruckten Handzettel. "Wer probt, hat′s nötig? Die Rückkehr der schlechtesten Band der Welt?", murmelt er ungläubig.
Leo grinst ihn stolz an: "Geil, oder?"
Pauls Augen ruhen auf dem kotzendenden Esel, der seinen Auswurf über den kompletten Flyer verteilt. "Unser altes Bandlogo", seufzt er mit belegter, von Nostalgie erfüllter Stimme. "Also ich find´s super geil!"
Manuel nickt aufgeregt. "Die werden uns die Bude einrennen!"
"Vermutlich hast du Recht", räumt Mario ein. "Ich kann aber beim besten Willen nicht verstehen, warum sie gerade unsere Band für diesen Revival-Abend gewählt haben. Ich meine, so ganz unter uns, wir waren doch grausam. Wer will denn ernsthaft sowas hören?"
Manuel muss lachen. "Mario, du musst endlich mal einsehen, dass Qualität und Talent nicht alles sind! Eine gute Band gefällt dir. Die hörst du dir gerne an. Aber eine richtig grottenschlechte Band, die vergisst du nie!"
"Das wird es sein. Hier in Weiherfelden sind wir immer noch Helden. Die glorifizieren uns ja beinahe. Echt erschreckend!", bestätigt Leo Baum.
"Da hast du Recht", stimmt auch Paul Bauer zu. "Erst vor ein oder zwei Wochen waren zwei junge Fußballer am Freitagabend auf ein Bier bei mir. Da sagen die doch tatsächlich allen Ernstes mit Neid und Bewunderung in ihren Stimmen zu meinem Kumpel Niklas: Wahnsinn, du bist echt noch aus der Generation, die Biersaufesel live gehört hat!"
Anstatt sich darüber zu freuen, macht Mario nun erst recht einen besorgten Eindruck. "Mensch, da könnte wirklich die Hölle los sein. Als ich von dem Voting gehört hab, war ich erstmal überrascht, dass wir überhaupt dabei waren."
"Ja, nach all der Zeit ist es echt ein Wunder, dass sich überhaupt noch jemand an uns erinnert."
"Es gibt so viele grandiose Bands, die sich inzwischen aufgelöst haben. Wieso wollen sie gerade von uns ein Revival-Konzert hören? Eigentlich hätten wir sang- und klanglos Letzter in diesem Voting werden müssen!"
"Das stimmt!", stöhnt Mario. "Aber jetzt werden die Leute hohe Erwartungen an uns haben. Sollten wir da nicht etwas öfter als dieses eine Mal proben?"
Aber seine drei Bandkollegen winken sofort ab: "Mario, wer probt, hat′s nötig! Wenn die Leute uns gewählt haben, kannst du dir sicher sein, dass sie wussten, worauf sie sich einlassen. Und hohe Erwartungen passen nun mal nicht zu uns."
"Genau. Lasst uns einfach die gute, alte, geile Show auf die Beine stellen. Scheiß auf Qualität. Spaß ist angesagt!"
"Recht habt ihr!", bekräftigt Paul mit einem wahnsinnigen Glanz in den Augen. "Lasst uns erstmal ein Bier aufmachen. Dann legen wir los."
Marios Körper prickelt, als er sich ächzend hinter das Schlagzeug zwängt. Andächtig hält er die beiden nagelneuen hölzernen Sticks in den Händen, fährt liebevoll mit den Fingerspitzen über die glatte Oberfläche. Es fühlt sich so gut an, wieder hier zu sein. Mit einem breiten Grinsen schmettert er eine Salve Double Bass mit dem Rhythmusgefühl eines Maschinengewehrs mit Ladehemmungen durch den Proberaum.
Leo hat sich inzwischen die Gitarre umgeschnallt. Er schließt das Kabel des Verstärkers an seinem Instrument an. Mit verträumtem Blick in die romantische Ferne, denkt er an das warme Scheinwerferlicht der Bühne. Und die Hoffnung stirbt zuletzt. Vielleicht klappt es ja diesmal! Die eingerosteten Finger fahren zärtlich über die Saiten. Eine Zehenspitze drückt den am Boden bereitliegenden Knopf des Verzerrers. Und der brachiale Sound der um einen Halbton heruntergestimmten Gitarre dröhnt gegen die Wände.
Manuel stöpselt indes den Bass an und lauscht den konfusen Klängen seiner Kollegen. Dann fliegen seine flinken Finger über die dicken Saiten des Instruments. Es kracht und scheppert. Biersaufesel ist wieder da!
Paul schnappt sich sein Mikrofon und lässt den Blick durch die Runde schweifen: "Durchfall oder Katze?"
"Katze!!!", kreischt Leo wie ein abgestochenes Tier.
"Also dann: Spielen wir Katze!", lacht Paul.
Das rhythmische Klopfen von Holz auf Holz ertönt. Mario zählt vier Schläge vor. Erwartungsvolle Stille erfüllt den Raum.
Plötzlich fliegt die Tür zum Proberaum auf. Alle Köpfe wirbeln herum. Was zum Teufel...
Udo Ritter steht in der Tür. Der gute alte Udo. Wie vom Donner gerührt starren die Bandmitglieder ihren treusten und vielleicht einzigen Fan an. Wie in aller Herrgotts Namen hat er schon wieder von dieser Bandprobe erfahren?
Paul, Leo, Manuel und Mario halten bewegt inne. Der alte Proberaum, der unerträgliche Gestank der verdreckten Toilette, die vergessene Vertrautheit der Instrumente. Und jetzt auch noch Udo! Die Wucht der Erinnerungen überwältigt sie. Die alten Bilder ziehen vor ihrem geistigen Auge vorüber: eine unvergessliche Reise durch die Welt der Musik, die legendären Anekdoten einer wilden Jugend, und die Jagd nach den eigenen Träumen. Erinnerungen an damals, als alles begonnen hatte.


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